FDP Erftstadt unterstützt Protest der Landwirte gegen geplante Flächenstilllegung
Der Krieg in der Ukraine rückt die Nahrungsmittelversorgung auch bei uns aber insbesondere global in den Fokus. Einzelne Länder Afrikas importieren bis zu 80 % ihres Weizens aus der Ukraine und Russland. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) geht inzwischen wegen des Krieges in Europa von einer bevorstehenden globalen Hungerkrise aus.
Nach EU-Kommissionsbeschluss soll jedoch auf 4% der gesamten europäischen Ackerflächen ab dem nächsten Jahr nichts mehr geerntet werden, um so die Ziele des europäischen Green Deals zu unterstützen. „Dies widerstrebt vielen Landwirtinnen und Landwirten auch bei uns in Erftstadt, einer ackerbaulich begünstigten Region, die sehr gut für die Getreideproduktion geeignet ist. Im Hinblick auf die bevorstehende Hungerkrise ist es ethisch und sozial nicht zu verantworten, 4% der Anbaufläche aus der Produktion nehmen zu müssen.“, erklärt der FDP-Stadtverordnete und Diplom-Agraringenieur Reiner Wintz.
Die vom Landwirt Dr. Willi Kremer-Schillings („Bauer Willi“) ins Leben gerufene Aktion „grüne Vier“ soll nun bundesweit als ein äußeres Zeichen des zivilen Ungehorsams und einer Aufforderung an die EU-Kommission verstanden werden, die Flächenstilllegung zeitweise auszusetzen. Denn die EU-weite Flächenstilllegung von 4 % würde nach Aussage von Dr. Kremer Schillings bedeuten, dass auf 4,22 Mio. ha, das entspricht den Ackerflächen von Österreich, Niederlanden, Belgien, Portugal und Luxemburg, ca. 25,7 Mio. Tonnen Weizen weniger produziert werden könnten. Die afrikanischen Länder Ägypten, Tunesien, Algerien, Marokko und Äthiopien haben aktuell einen Importbedarf in Höhe von 28,5 Mio. Tonnen.
Auch die FDP Erftstadt spricht sich dafür aus, die geplante 4%-Flächenstilllegungsverpflichtung dringend auszusetzen und jeden ha der guten Böden unserer Region für den Anbau von Lebensmitteln zu nutzen.
Bild: Dr. Kremer-Schillings